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Matthias Leisen (1879-1940)

Heilpraktiker Matthias Leisen hatte in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts ganz neue Gedanken zu der Wirkweise von Pflanzen. Er beschäftigte sich mit den in Pflanzen vorkommenden chemischen Elemente. Seine Forschungen begann er mit 48 der 80 stabilen Elemente des Periodensystems. Er untersuchte die bekannten Heilkräuter, Gewürze und Gemüse, Nüsse, Samen und Salate radiästhetisch.

Leisen vertrat die Ansicht, dass weit mehr Krankheiten als landläufig angenommen durch Ablagerungen aus dem Mineralstoffwechsel verursacht werden.

Während im Normalfall aufgenommene Mineralstoffe wieder ausgeschieden werden, kann es, so bei Leisen, bei einer übermäßigen Zufuhr oder einer Soffwechsel- oder Ausscheidungsstörung zu einer Verdichtung des jeweiligen Minerals kommen welche sich als „Schlacke“ ablagert und Krankheiten verursacht. Diese Überlegung Leisens fußte auf seiner Beobachtung, dass bei den verschiedensten Patienten mit einem bestimmten Beschwerdebild erhöhte Werte spezifischer Mineralstoffe in verdichteter Form zu muten war. Ein Beispiel: Bei Gleichgewichtsstörungen lagen erhöhte Werte von Zink, Nickel, Nitrogen und Phosphor vor.

Auch in Pflanzen konnten Leisen und Vanselow-Leisen die verschiedensten Mineralien muten, diesmal jedoch in verdünnte Form. Führte man nun bei einem Mineralüberschuss (verdichtet) dem Körper das entsprechende Mineral in verdünnter, assimilierbarer Form zu, so neutralisierten sich die Werte, denn offenbar konnte die Mineralablagerung ausgeleitet werden. Der messbare Überschuss an verdichtetem Mineralien im Organismus verschwand, und ebenso – erstaunlicherweise – auch das Beschwerdebild.

Der Ansatz Leisens ist ungewöhnlich. Betrachtet man jedoch die Frage, wie verschiedene Systeme Heilpflanzen einsetzen, so schlägt der Ansatz eine Brücke zwischen der modernen Phytotherapie und der Homöopathie. Ähnliches mit Ähnlichem behandeln. Das heißt: die Homöopathie behandelt ein Krankheitsbild mit einem Arzneimittel, welches beim Gesunden ähnliche Krankheitszeichen auslöst: z.B. den Fließschnupfen mit Küchenzwiebeln. Leisen und seine Tochter gehen genau nach diesem Prinzip vor, betrachten allerdings nicht die Symptome, sondern herausragenden Mineralstoffe. Entsprechend erklärt Leisen das Wirkungsprinzip homöopathischer Arzneimittel durch seine Verarbeitung mit Zucker oder Alkohol assimilierbar gemacht werde und dadurch ein Übermaß an verdichteten Elementen auszugleichen vermöge.